„Was weg ist, ist weg!“, werden viele Architekten sagen, wenn man sie auf die Frage anspricht, ob man einmal zerstörte und restlos beseitigte Bauwerke wieder aufbauen sollte. Rekonstruktionen von Baudenkmälern seien nicht original, sie seien Disneyland. Mit diesem Totschlagargument wird die Debatte seit Jahrzehnten von vielen Fachleuten abgebügelt und gegen Rekonstruktionen in Frankfurt, Dresden, Nürnberg und anderswo polemisiert. Doch Rekonstruktionen sind keine Erfindung von heute. Viele historische Bauwerke sind im Laufe ihrer Existenz zerstört und wiederaufgebaut worden: Der Hamburger Michel nach seiner Zerstörung 1905, der Campanile in Venedig im Jahr 1911, nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche Schlösser oder, wie in Polen, auch mal ganze Innenstädte. Rekonstruktionen waren und sind Normalität! Ein historisches Bauwerk, nach originalen Plänen möglichst authentisch wiederhergestellt, bewahrt ein Stück Baukultur, kann einer Stadt Identität zurückgeben und das Stadtbild ästhetisch bereichern. Natürlich sollte vor allen Rekonstruktionsüberlegungen immer die Frage der jeweiligen Nutzbarkeit geklärt werden.
Erstmalig war Stadtbild Deutschland am 19.September zur Landespressekonferenz eingeladen, bei der es nur ein Thema gab, nämlich die Präsentation des Siegerentwurfs im Architektenwettbewerb zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge in Hamburg. Passend dazu fand diese Veranstaltung ausnahmsweise im Joseph-Carlebach-Bildungshaus (ehemals Talmud-Tora-Schule) statt, wo der Oberbaudirektor Franz-Josef Höing nach einführenden Worten aus Politik und Jüdischer Gem...
von Gerd JückstockViel wurde in den vergangenen Jahrzehnten über die weltweit beachtete Rekonstruktion der Warschauer Altstadt in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts geschrieben. Anlass für einige Mitglieder des Ortsverbands Hamburg von Stadtbild Deutschland sich ein eigenes Bild davon zu machen, darunter die Ortsverbandsleiterin Etta Ehlers und der stellvertretende Bundesvorsitzende Gerd Jückstock.Sehr hilfreich bei der Erkundung der rekonstruierten...
Der Verein „Stadtbild Deutschland“ mit Sitz in Berlin setzt sich bundesweit und ehrenamtlich für Denkmalschutz, Rekonstruktion städtebaulich wichtiger Bauwerke sowie allgemein für klassisch-traditionelles Bauen und die Pflege regionaltypischer Stadtbilder ein. Dem Verein gehören sowohl Architekten, Stadtplaner sowie engagierte Bürger an. Die über 700 Mitglieder des Vereins wählen jedes Jahr ein fertiggestelltes Gebäude, welches in herausragender Weise die...
Stellungnahme unseres Kölner Ortsverbandes zum Entwurf von Paul Böhm am Fischmarkt: Am 09. Februar wurde im Kölner Stadtanzeiger der erste Entwurf von Paul Böhm für die zurückgebauten Giebelhäusern am Kölner Fischmarkt veröffentlicht. Darin wird ersichtlich, dass keine originalgetreue Rekonstruktion der Fassaden angestrebt wird. Schon dieser erste Entwurf zeigt allerdings deutlich, dass dieses Vorgehen zu inakzeptablen Ergebnissen führt. Die beiden ...
Während Rekonstruktionen in anderen ostdeutschen Städten wie Potsdam oder Dresden längst als Gestaltungsmittel des Städtebaus politisch etabliert sind, hinkt Magdeburg -die wohl am stärksten kriegszerstörte Stadt - dieser Entwicklung seit Jahrzehnten hinterher. Doch nun setzt sich Stadtrat Olaf Meister von der Stadtratsfraktion Grüne/future für den Wiederaufbau des Dompredigerhauses ein. Der Stadtrat hat reagiert und die Verwaltung zunächst um Stellungnah...