Der Ortsverband Hamburg meldet sich mit einer Pressemitteilung zu einem abrissbedrohten Gründerzeitgebäude zu Wort:

Vor dem Eingang Zeughausstraße 42 ist ein Stolperstein für einen Widerstandskämpfer verlegt. Der Schlosser Erich Heins lebte hier im 2. Stock, arbeitete bei Blohm &Voss und baute eine illegale Widerstandsgruppe auf. Er wird verhaftet und am 26. Juni 1944 hingerichtet.“

Wir finden den starken, nachbarschaftlichen Zusammenhalt im Zeughaus besonders schön. Man sorgt sich umeinander und ist aufrichtig aneinander interessiert. (…) Es wäre tragisch, wenn unsere Gemeinschaft und ein weiteres Stück historisch gewachsener und leistbarer Wohnraum mit einem Abriss verloren gingen. (…) Das soll alles vorbei sein? Marode soll unsere Heimat sein? Verständnisvoll und kooperativ sollen wir sein? Den billigend in Kauf genommenen Verfall unserer Heimat seitens des Eigentümers dürfen wir nicht kritisieren?“

Zitate aus dem Flyer der Mieterinitiative „Zeughaus bleibt“, denen wir nichts hinzufügen brauchen.

Wir kennen die Zahl der Abrisse landauf, landab und sehen ihr oft tatenlos zu. Nicht so die 27 Mietparteien der Hamburger Zeughausstraße 42/44, einem Gründerzeitbau zwischen Michel und Millerntorwache.

So sieht die Zeughausstraße 42/44 im Hamburg aktuell aus

Im August 2021 erfuhren sie zufällig von einem Abrissantrag ihres Vermieters. Ihr geschichtsträchtiges Haus soll angeblich eine marode Bausubstanz haben, so dass die Eigentümer einen Neubau planen. Leider wurde das Gebäude wegen der baulichen Veränderungen bei der Beseitigung der Kriegsschäden nicht unter Denkmalschutz gestellt. Die sehr aktiven Bewohner gründeten eine Mieterinitiative und wehren sich seitdem gegen den Abriss ihres noch bezahlbaren Wohnraums.

Stadtbild Deutschland unterstützt die Forderung nach Sanierung statt Abriss und Erhalt des Gründerzeitbaus. Sollte eine Sanierung bautechnisch tatsächlich nicht mehr möglich sein, sollte sich ein Neubau in jedem Fall am historischen Gebäudestil orientieren. Das Nachbargebäude wurde wegen der Anpassung an das jetzt bedrohte Haus 42/44 gerade erst mit einer historisierenden Fassade neu gebaut.

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