Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand vom 3-4. Mai 2024 in Landau in der Pfalz statt.
Wie jedes Jahr wurde schon der Tag der Anreise abends für geselliges Beisammensein genutzt, im Restaurant „Zum Blumenkorb“, wo sich einige Stadtbild-Mitglieder zum Stammtisch des Ortsverbandes Landau gesellten.
Am nächsten Morgen um 10 Uhr begann dann die JHV in sakralem Ambiente, in einem Sitzungssaal der Heilig-Kreuz-Kirche, mit Fototermin im Kreuzgang.
Es gab wie immer viel zu besprechen, denn aus ganz Deutschland waren Vertreter unserer Ortsverbände angereist: Hanau, Darmstadt, Köln, Mittelrhein, Dresden, Berlin.
Nach dem formalen Teil der JHV begann dann unser Rahmenprogramm, wozu sich auch einige Mitglieder des befreundeten Vereins „Stadtbild Mannheim“ gesellten. Hier brachte uns Mario Albers, Chef unseres Ortsverbandes in Landau, zunächst in einer Führung die besonders reizvollen Ecken seiner Heimatstadt nahe.
In Landau sind die Spuren der französischen Besatzungszeit – Landau war zu Zeiten des Ancien Regimes ein Teil Frankreichs – unübersehbar. Nach einem verheerenden und von den Franzosen mutmaßlich gezielt gelegten Stadtbrand 1689 wurde die ganze Stadt auf Befehl Ludwigs XIV nach den Plänen Vaubans und Bedürfnissen einer starken Festung an den Grenzen seines Reiches neu geplant. Die Funktion als Festung und die damit verbundene Einengung der Stadtgebietsfläche hemmte Landaus Entwicklung für Jahrhunderte.
Von der prachtvollen Gründerzeitbebauung des Innenstadtringes ist vieles erhalten geblieben und so durften wir neben der noch erhaltenen Bausubstanz aus dem Barock auch eine ganze Reihe sehr prächtiger Gründerzeitvillen bewundern.
Den 2. Weltkrieg überstand Landau noch einigermaßen moderat, es wurden „nur“ ca. 40 Prozent der Innenstadt zerstört, aber wie wir betrübt feststellten, befindet sich Vieles davon in keinem guten Zustand. Viele Gebäude wurden abgerissen oder modernisiert, sodass es auch in Landau etliche Ecken gibt, die das Auge weniger erfreuen und wo nachgebessert werden kann. Auch das älteste Haus in Landau befindet sich leider ebenfalls in keinem guten Zustand: Das Haus zum Maulbeerbaum! Seine Ursprünge gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Unscheinbar in einem Hinterhof gelegen, wartet es dringend auf seine Sanierung.
Besonders der steinerne Treppenturm befindet sich in schlechtem Zustand und müsste dringend instandgesetzt werden. Auch wenn das Außenmauerwerk notdürftig gesichert ist, sucht das Haus daher dringend nach Spendern oder Investoren, um auf Vordermann gebracht zu werden. Nach Abschluss der Arbeiten soll im Erdgeschoss eine Gastronomie eingerichtet werden, vielleicht eine Pfälzer Weinstube oder ein Bistro. Die Räume im ersten und im zweiten Stock sollen Studentenwohnungen beinhalten.
Auf dem Marktplatz ging es vor allem um das Schicksal des Luitpoldbrunnens, für dessen Rekonstruktion sich unser Verein in Landau besonders stark macht. Viele Originalteile sind vorhanden und wenn die Politik das Ok geben würde, könne sehr bald mit dem Wiederaufbau begonnen werden, erklärte uns Mario Albers.
Gehaltvoll endete auch der Samstagabend im „Mio Landau“, einem italienischen Restaurant in den beeindruckenden ehemaligen Festungsanlagen am französischen Tor.
Am Sonntag stand nach einem gemeinsamen Frühstück der Besuch der 1907 errichteten Landauer Jugendstil-Festhalle auf dem Programm, danach ging es ins benachbarte Dörfchen Ilbesheim, wo in einer Weinstube bei lokal ausgerichteter Küche -für manche die erste Gelegenheit ihres Lebens, den berühmten Pfälzer Saumagen zu genießen – die JHV beschlossen wurde.