Am 8. Oktober 2022 fand unsere Jahreshauptversammlung 2022 statt, diesmal im wunderschönen Dresden. Die Kreuzkirchengemeinde hatte uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und wieder einmal waren Stadtbild-Mitglieder aus verschiedenen Städten der Republik angereist. Der offizielle Teil begann (wie bei unseren JHV´s üblich) um 10 Uhr morgens. Nach den Formalitäten wie etwa der Wahl eines neuen Vorstands blieb auch noch Zeit für Vorträge mehrerer angereister Ortsverbände. Zu den Klängen des Dresdner Kreuzchores, der in einem Nebenraum probte, klang die JHV um 18 Uhr aus. 

Vortrag des Ortsverbandsleiters von Hanau, Reinhard Hühn (rechts im Bild), links unser Pressesprecher Manuel Reiprich
Der neu gewählte Vorstand (von links nach rechts): André Gansel, Pakertharan Jeyabalan, Bastian Weikum, Tilo Bergmann, Manuel Reiprich, Dorothee Mang, Andreas Weber, Gerd Jückstock, Matthias Beusch (nicht im Bild)

Im schon dämmerlichen Dresden wurde uns anschließend auf dem Neumarkt die Ehre zuteil,  von Torsten Kulke, Vorsitzender der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden eine Führung über und durch die wiederaufgebauten Neumarkt-Quartiere zu erhalten. Höhepunkt war für viele natürlich der Besuch der Frauenkirche sowie des (von einer vereinsnahen Stiftung) wiederaufgebauten Bürgerhauses Rampische Straße 29. Es ist die einzige Parzelle, die wirklich -soweit es nach heutigen Gesichtspunkten möglich ist- originalgetreu rekonstruiert worden ist und eines der wenigen Parzellen, in denen die original erhaltenen Keller in den Neubau mit integriert worden sind. Einigen JHV-Teilnehmern war es möglich, die im Haus Nr. 29 untergebrachten Ferienappartements für die Übernachtung zu nutzen.

Torsten Kulke zeigt der Gruppe einen der erhaltenen Keller im Neumarktquartier

Nach der Neumarktführung begann eine lange und teilweise recht feuchtfröhliche Kneipennacht, die im Augustiner an der Frauenkirche begann und für einige erst in den frühen Morgenstunden in der Dresdner Neustadt (dem angesagtesten Kneipenviertel der Stadt) endete.

Dementsprechend schleppend trafen dann am Sonntag Mittag die noch verbliebenen Mitglieder ein, um einem weiteren Highlight der JHV beizuwohnen: Einem Vortrag des Dresdner Bauunternehmers Frank Wiessner, der am Elbufer das barocke Wohnhaus des Hofnarren Fröhlich, das sog. „Narrenhäusel“,  rekonstruieren möchte. Interessante Einblicke in die Tücken und Verzögerungstaktiken des Dresdner Stadtplanungsamtes wurden uns gewährt, denn noch immer verweigert ihm das Dresdner Stadtplanungsamt die Baugenehmigung. Das ist natürlich auch bei anderen Projekten hin und wieder der Fall aber wir gewinnen doch zunehmend den Eindruck, dass es auch in Dresden klassisch-traditionell orientierten Bauherren über Gebühr schwer gemacht wird.

Frank Wiessner erläutert der Gruppe am zukünftigen Baugrundstück den Fortschritt der Narrenhäusel-Planungen

Nach einem Mittagessen in der Neustadt reisten die Meisten von uns ab und blickten auf ein volles, reiches Wochenende voller neuer und lebendiger Eindrücke zurück.

Die Gruppe vor dem Goldenen Reiter am Neustädter Markt

Den Wiederaufbau Dresdens muss man wirklich als Wunder bezeichnen, ein Wunder, welches ohne den Fleiß und die Tatkraft der Dresdner Bürger, von Hans Nadler über Ludwig Güttler über Dr. Stephan Hertzig bis zu Torsten Kulke, niemals möglich gewesen wäre. Dresdens Herz, es ist nicht länger zerstört, es schlägt wieder und ist auf jeden Fall eine (und auch mehrere) Reisen wert.

Das wiedererstandene Herz Dresdens im Oktober 2022