Am 2.Oktober 2021 fand unsere diesjährige Jahreshauptversammlung statt, diesmal in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Als genauen Tagungsort ist uns dank der freundlichen Vermittlung von Barbara Kuster von der Initiative „Mitteschön“ das Palais Lichtenau zur Verfügung gestellt worden und es ist wohl nicht zuviel, wenn an dieser Stelle gesagt wird, dass wir noch nie einen so repräsentativen und wunderschönen, vor allem aber historisch authentischen Tagungsort hatten.

Das Palais Lichtenau entstand 1797 und überstand die Weltkriege nahezu unbeschadet, sodass es – bis auf Vernachlässigung zu DDR-Zeiten, noch heute durch weitgehend authentische Ausmalungen besticht. So waren die sich versammelnden Vereinsmitglieder zunächst einmal voll damit beschäftigt, sich die Innenräume genauer anzusehen. An dieser Stelle besonderen Dank an Herrn Dr. Fischer, den Besitzer des Gebäudes, der es uns günstig zur Verfügung gestellt hatte.

Das gemeinsame Gruppenfoto auf der Treppe des Palais Lichtenau.

    

Ulrich Zimmermann von der Potsdamer Initiative „Mitteschön“ stellt die neuesten Entwicklungen in Potsdam vor.


Um 10 Uhr starteten wir pünktlich und handelten zunächst die üblichen Punkte ab, Besprechung der Ressorts, Entlastung des Vorstands.

Um 12 Uhr dann Mittagessen im „Fliegenden Holländer“, danach hatte dann die Potsdamer Initiative „Mitteschön“ Gelegenheit, uns genauer über ihre Arbeit zu informieren.

Es folgten die Berichte der Orts- und Regionalverbände. Der Berliner Ortsverband berichtete über die maßgeblich von Peter Dobrick vorangetriebene Initiative zum Schutz der gründerzeitlichen Altbausubstanz, Herr Hühn berichtete über neue Entwicklungen in Hanau, unsere Darmstädter Mitstreiter stellten unser erstes eigenes Rekonstruktionsprojekt vor, den Ludwigstempel, für den bereits fleißig Spenden gesammelt worden sind. Zwischendurch wurde unser hessischer Regionalverband per Stream zugeschaltet, Jan-Patrick Wismar berichtete über seine Initiativen zur Rettung historischer Fachwerkbauten in Mittelhessen.

Nach dem Ende der Veranstaltung um ca. 17 Uhr das spazierten wir gemütlich zum Highlight des Abends, dem Besuch der Baustelle der Potsdamer Garnisonkirche, wo wir für 18 Uhr eine Führung angemeldet hatten.

Die Vereinsmitglieder versammeln sich vor der Baustelle der Garnisonskirche

  

Das Innere der Baustelle. Alles noch im Rohbau.

  

Blick vom halb fertiggestellten Kirchturm


Noch ist der Turm nur zur Hälfte fertig und nur im Rohbauzustand und der ein oder andere mochte sich noch nicht recht vorstellen können, dass dies wirklich mal ein Kirchturm werden könne. Dennoch war die schiere Größe des Projektes überwältigend und an einigen Stellen ließ sich von außen bereits erahnen, welche Ikone des Stadtbildes hier in einiger Zeit wieder zu bewundern sein wird.

Blick von der Fahnentreppe auf das abenddämmerliche Potsdam und die Baustelle der Garnisonkirche


Gegen 19.30 Uhr, nach einem kurzen Abstecher zur Fahnentreppe am wiederaufgebauten Potsdamer Stadtschloss (dessen modernes Interieur den brandenburgischen Landtag beherbergt), gingen wir weiter zum Marstall, ins Restaurant „Genusswerkstatt“, wo der Abend gemütlich und mit sehr vielen angeregten Gesprächen zu Ende gebracht wurde.

Willo Göpels Kellertorwache, eine vollständige Rekonstruktion

  

In entspannter Atmosphäre informieren sich die Vereinsmitglieder über die Geschichte des Hauses

  

Willo Göpel und unser Vereinsvorsitzender Tilo Bergmann bei der Besichtigung des Alten Marktes


Am Sonntag, 3.10. um 10.00 Uhr, waren dann unsere Vereinsmitglieder im Zuge des Rahmenprogramms zur JHV beim Potsdamer Historikers Willo Göpel zu Besuch. Das Besondere an diesem Besuch war die „Kellertorwache“ am östlichen Ende des ehemaligen Stadtkanals mit Blick auf die Havel. Willo Göpel hat dieses Gebäude als Fassadenrekonstruktion in vorbildlicher Weise wiederaufgebaut und als Wohnhaus zu seinem zu Hause gemacht. Das gemeinsame Frühstück und die Führung durch das Haus „endeten“ in einer spontanen mehrstündigen exzellenten Stadtführung durch Willo Göpel zur die reichhaltige Geschichte Potsdams und seinen schönsten Plätzen.

Eine sehr volle, erfüllende und interessante Jahreshauptversammlung ging zuende und wir sind gespannt, wohin es uns nächstes Jahr verschlagen wird.