Senckenberg-Museum

Historischer Fassadenschmuck des Baudenkmals landet auf „Spolienfriedhof“

Der unsensible Um- und Ausbau des Senckenberg-Areal, Senckenberganlage 25 in Frankfurt a.M., hat bereits neue Maßstäbe für die Zerstörung historischer Bausubstanz gesetzt. Nun kommt noch eine zynische Komponente hinzu: Den vom Baudenkmal abgeschlagenen Fassadenschmuck hat man in den Außenanlagen vergraben. Über 300 verzierende Sandsteinelemente dienen als Beetumrandungen und Gartenpalisaden. Die ehemaligen Gesimse und Stuckteile bilden jetzt einen grotesken „Spolienfriedhof“. Respektloser kann man mit historischer Baukultur kaum umgehen.

Senckenberg-Museum

Der Frankfurter Ortsverband von Stadtbild Deutschland e.V. fordert einen sofortigen Stop der absurden Gartenbauarbeiten mit den wertvollen Sandsteinelementen. Hunderte weitere, abgeschlagene Stuckteile sind noch auf dem Senckenberg-Areal gelagert. Diese müssen sofort gesichert und fachmännisch eingelagert werden. Privateigentümer die an ihrem Baudenkmal den Fassadenschmuck abschlagen und diesen anschließend im Garten vergraben würden, müssten zu Recht mit Sanktionen des Denkmalschutzes rechnen. Es ist daher in keiner Weise nachvollziehbar, dass die altehrwürdige Senckenberg-Gesellschaft ungestraft an ihrem Baudenkmal mehrere hundert

Meter Stuck abschlagen darf und diesen dann auch noch im Garten vergraben darf. Der Denkmalschutz muss hier unverzüglich eingreifen. Für Bauherren und Architekten darf ein solch unfassbarer Umgang mit historischer Bausubstanz nicht zur Regel werden. Der Stadtbild Deutschland e.V. Ortsverband Frankfurt am Main ist fassungslos über das Zerstörungswerk am denkmalgeschützten Senckenberg-Areal und fordert einen respektvollen Umgang mit dem Baudenkmal.

Thomas Petzinna