Die 600 Mitglieder des Vereins „Stadtbild Deutschland“ wählen jedes Jahr ein im vorherigen Jahr fertiggestelltes Gebäude, welches in herausragender Weise die Ideen des klassisch-traditionellen Bauens repräsentiert, zum „Gebäude des Jahres“.

1. Preis: Achenbachstraße 43 in Düsseldorf

Für das Jahr 2021 fiel die Wahl unserer Mitglieder auf das Haus Achenbachstraße 43 in Düsseldorf, Architekturbüro Sebastian Treese, Bauherr Ralf Schmitz Immobilien.

Das Haus Achenbachstraße 43 ersetzt einen schmucklosen Vorgängerbau aus der Nachkriegszeit.
Die in Düsseldorf übliche Klinkeroberfläche schafft einen deutlichen Ortsbezug. die Fassade mit ihren horizontalen Gliederungselementen und Segmentbögen über den Fenstern wurzelt dagegen eher in der englischen Wohnarchitektur. Bei der Gestaltung des Hauses wurden weiterhin die ortsprägenden Erker der Achenbachstraße wieder aufgenommen. So geben die vier vorstehenden Erker des Hauses zusammen mit den tiefen Loggien den Blick frei auf den Straßenraum mit seinen Vorgärten unter alten Platanen. Diese Erker lassen mit ihren Vor- und Rücksprüngen die Fassade plastisch und lebendig wirken.
Der Eindruck der Lebendigkeit wird durch die geordnete Platzierung von zahlreichen Details noch verstärkt, wie z.B. die Gesimse, gegliederte Bogenfenster, Segmentbögen mit akzentuiertem Schlussstein sowie der kleinteiligen Backsteinverkleidung.
Dadurch gewinnt die Fassade eine interessante Wirkung, die man bei vielen Neubauten mit gleichförmig-monotoner Fassade vermisst.

 

2. Preis: Schlosseck-Ensemble in Dresden

Der zweite Preis geht nach Dresden, an das Schlosseck-Ensemble unweit des Neumarktes, Schlosstraße 14, IG Architekten GmbH. Mit hohem, baulichem Aufwand nach historischem Vorbild sind die Häuser eine Symbiose aus traditionellem Baustil von außen und modernen Annehmlichkeiten im Inneren.

 

3. Preis: Israelitische Synagogen-Gemeinde ‚Adass Jisroel'“ in der Tucholskystraße 40 in Berlin

Der dritte Preis geht dieses Jahr an das Gemeindehaus der Israelitischen Synagogen-Gemeinde ‚Adass Jisroel'“ in der Tucholskystraße 40 in Berlin. Obwohl es sich hierbei um eine umfassende Sanierung mit originalgetreuer Rekonstruktion der Jugendstilfassade handelt und nicht um einen Neubau, sind die Mitglieder der Meinung, dass die Arbeit des Architekten Christian Dierkes auf Grund des herausragenden Resultats ebenfalls auszeichnungswürdig ist. Die anspruchsvolle Fassadenrekonstruktion, die die Wunden der vergangenen Zeit heilt, lässt das Gemeindehaus wieder in altem Glanz erstrahlen, möglichst nah am Original, samt des in den fünfziger Jahren abgeschlagenen Stucks und Balkons.

Es ist üblich, dass die Wahl zum Gebäude des Jahres mit der feierlichen Übergabe einer Gravurtafel verbunden ist. Der genaue Termin dafür wird noch bekannt gegeben.