Folgende Pressemitteilung wurde von unserem kürzlich neu aufgestellten Ortsverband München veröffentlicht:

Angesichts umstrittener Neubauten wie dem neuen “Königshof” bringt “Stadtbild München” frischen Wind in die Architekturdiskussion der Stadt. Die neu gegründete Gruppe streitet für die Bewahrung des kulturellen Erbes und gegen die Flut charakterloser Neubauten.

Der deutschlandweit agierende Verein “Stadtbild Deutschland” ist aus einem bereits seit 2003 bestehenden Webforum gewachsen, wurde 2006 gegründet und hat bundesweit über 700 Mitglieder – und jetzt eine neue Ortsgruppe. So hatte Stadtbild Anteil an Bauprojekten wie der Potsdamer Mitte, der neuen Altstadt von Frankfurt und am Neumarkt in Dresden. Der Verein setzt sich für eine stärkere Ausrichtung der Baukultur an die Ideale der Schönheit ein. Diese gehörte jahrhundertelang unbestritten zum Kanon der Architektur und wurde im 20. Jahrhundert unter dem Postulat des “Geschmack ist subjektiv” ausgehebelt. 

Viel zu lange dominierte ein rein auf Nützlichkeit ausgelegter Modernismus die Neubauten in unseren Städten und hat es doch nicht geschafft, die Wirkung zu erzielen, die kleinteilige Altstädte und prachtvolle Altbaufassaden auf Menschen ausüben.

Stadtbild München sieht es daher als seine Aufgabe an, klassische und regionale Architekturformen zu fördern, bestehendes Schönes zu erhalten und wo es sinnvoll ist, für den Wiederaufbau kulturell besonders wertvoller Bauten zu kämpfen.

Dazu der Ortsvorsitzende Christian Hutterer: “Wir wenden uns gegen rechteckige Betonklötze mit einfachster Fassade und Flachdach, wie man sie leider immer öfter in München sieht, vor allem in Neubaugebieten wie Freiham.” – Denn: “Architektur soll die Menschen auf eine positive Art und Weise ansprechen. Ornamente, Dekoration und Verzierungen können das. Noch heute wird diese Art des Bauens aus vergangenen Tagen bestaunt. Warum nicht auch bei Neubauten wieder Elemente aufgreifen, die unsere Städte schöner machen?”

Als ein Beispiel sieht Christian Hutterer den Königshof am Stachus: “Nach dem Abriss im Jahr 2019 hätte man die Chance nutzen und eine Rekonstruktion des zerstörten Hotel Bellevue anstreben können. Dies wäre ein respektvoller Umgang mit dem historischen Ort um den Karlsplatz und würde sich wesentlich besser in die Umgebung um den Justizpalast und dem Karlsplatz Rondell einfügen, als es der neu entstandene, noch größere Würfel macht.”

Foto (angehängt): Der heutige Königshof und sein Vorgänger, das Hotel Bellevue vom Beginn des 20. Jahrhunderts (Quelle: Eigenes Foto / Stadtarchiv München)

Die aus bisher 13 Mitgliedern bestehende Ortsgruppe möchte sich in Zukunft aktiv in die Architekturdebatten einschalten, Alternativvorsschläge zu umstrittenen Planungen erstellen und Ausstellungen zu Architekturthemen organisieren. Dazu sind auch weitere Unterstützer und Mitglieder willkommen. Der Stadtbild Deutschland Ortsverband München ist auf Facebook, Instagram und via Mail an muenchen@stadtbild-deutschland.org zu erreichen.