Am Freitag, 04.10.2024 fand ein erstes Treffen des Jugendverbandes des deutschlandweit tätigen Vereins Stadtbild Deutschland e.V. statt. Die vier Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren nutzten hierzu die das mittelhessische Wetzlar, um sich ein Bild einer über Jahrhunderte harmonisch gewachsenen Stadt zu machen. Unter fachkundiger Leitung von Jan-Patrick Wismar, dem Leiter des 2020 gegründeten Regionalverbandes Mittelhessen, wurden hier verschiedene Ecken und Facetten der Domstadt erkundet. Hierbei stellte sich heraus, dass es keineswegs nur mittelalterlicher Fachwerkbau sein muss, welcher eine Altstadt lebenswert macht. Auch beispielsweise ein Grafitti, welches die für Wetzlar typischen Gesichter von Lotte und Werther zeigen, tragen zu einer zeitlosen und lebendigen Innenstadt bei. Startschuss des etwa einstündigen Rundgangs war der Domplatz, auf dessen östlicher Seite momentan die Domhöfe entstehen. Für die Gestaltung der Fassaden zum Domplatz, aber auch der Verwendung heimischer Materialien trugen mehrere Treffen des ausführenden Bauunternehmens mit dem Verein bei. Hier entsteht ein aus mehreren Dutzend Häusern bestehendes Altstadtquartier an Stelle des 2023 abgerissenen Stadthauses.
Weiter ging die Führung zum anliegenden Kornmarkt. Ein Teil der südlichen Häuserfront zeigt sich hier im Gewand alter Fachwerkhäuser. Die ursprünglichen Gebäude wurden jedoch vor ca. 50 Jahren abgerissen und neu erbaut. Hierbei wurde viel Wert auf die äußere Gestaltung der Fassaden gelegt, welche sich streng am original orientieren sollten.
Das dies nicht nur am Kornmarkt, sondern an verschiedenen Stellen der alten Stadt erfolgreich entstehen kann, wurde im Verlauf des Rundgangs deutlich. So fielen die Neubauten am Steighausplatz erst beim zweiten Blick auf. Auch fiel den Jugendlichen die Vielfältigkeit und unterschiedliche Farbigkeit der Fachwerkhäuser auf, welche sich beispielsweise zum Elsass oder Siegerland unterscheiden und so auch zur Individualität der Städte, Regionen und Länder beitragen. Zu Ende der Führung wurden sodann die Domtürme (man erkennt die Türme erst auf den zweiten Blick) begutachtet. Am angrenzenden Fischmarkt wurden hier jedoch auch Hürden (wie etwa Deckenhöhen) und Nachteile der alten Fachwerkhäuser erklärt und deutlich. Den Brückentag bei schönem Wetter ließen die 4 jungen Männer nach der Stippvisite der Altstadt in einem urigen Restaurant ausklingen.