
Erstmalig war Stadtbild Deutschland am 19.September zur Landespressekonferenz eingeladen, bei der es nur ein Thema gab, nämlich die Präsentation des Siegerentwurfs im Architektenwettbewerb zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge in Hamburg.
Passend dazu fand diese Veranstaltung ausnahmsweise im Joseph-Carlebach-Bildungshaus (ehemals Talmud-Tora-Schule) statt, wo der Oberbaudirektor Franz-Josef Höing nach einführenden Worten aus Politik und Jüdischer Gemeinde den Siegerentwurf präsentierte.
Die Jury hatte den Entwurf dreier Architekturbüros aus Berlin und Leipzig einstimmig zum Sieger erklärt, was durchaus nicht immer der Fall ist. So zeigten sich alle Beteiligten mit der sehr nahe am Original entworfenen Rekonstruktion der Synagoge hoch zufrieden und auch die Nebengebäude mit Raum für Wohnungen, die liberale Synagoge, eine Bibliothek, einem Gemeindesaal und einem Café, die sich in der Materialität dem eigentlichen Synagogenbau anpassen, wurden lobend erwähnt.

Für den Ortsverband Hamburg von Stadtbild Deutschland ist es ein großer Erfolg aller Unterstützer dieses Projekts, zu denen Stadtbild Deutschland von Anfang an gehört hat. Hamburg bekommt zum ersten Mal nach Jahrzehnten ein stadtbildprägendes historisches Gebäude zurück und dazu noch eines, das für die Jüdische Gemeinde nach vielen Jahrzehnten eine klaffende Wunde schließt, die nach der Zerstörung ihres Gotteshauses durch die Nazis entstanden war.
Sicherlich werden einige nicht vollständig zufrieden mit dem Entwurf sein, so wirkt das rechte Nebengebäude doch recht groß dimensioniert und könnte, auch weil es relativ dicht an die eigentliche Synagoge heranreicht, die Wirkung dieses herausragenden Gebäudes optisch beeinträchtigen.
Möglicherweise werden diese kleinen Einwände aber durch den dann fertiggestellten Bau entkräftet werden, so dass man auch aus unserer Sicht sagen kann, dass der 19. September 2025 ein Meilenstein in der Geschichte der Stadtreparatur Hamburgs ist.
von Gerd Jückstock
