Einige Jahre hat es gedauert bis Conrad Meissler seinen Jugendtraum verwirklichen konnte: Seit er als Kind mit seinen Großeltern an dem ehemaligen Tabakladen immer wieder vorbei gefahren war, faszinierte ihn das Gebäude an der Klopstockstraße 31. Vor einiger Zeit gelang es ihm schließlich das zum Verkauf stehende Gebäude in letzter Minute zu erwerben und damit begann ein mühsamer Weg zur Verwirklichung seines Kindheitstraums.
In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt wurde mit Hilfe von hervorragenden Handwerkern aus einer Bauruine ein Schmuckstück für den Stadtteil Altona. Wenn es auch klein ist und neben den weißen spätklassizistischen Stadtpalais´ etwas verloren wirkt, strahlt es nun in neuem Glanz einen besonderen Charme aus. Für ihre Leistung wurden die Handwerker und der Bauherr im November 2023 im Hamburger Rathaus mit dem „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2023“ ausgezeichnet.
Der Ortsverband von Stadtbild Deutschland hat auf seiner Veranstaltung „Braucht Hamburg eine Bauwende?“ im Mai 2023 in Anwesenheit von Mitarbeitern des Bauherrn über dieses beispielhafte Projekt der Stadtreparatur berichtet und wir hoffen, dass die Privatinitiative von Conrad Meissler ein Ansporn für Investoren sein wird, sich für die Wiederherstellung eines harmonischen Stadtbildes auch in anderen Teilen Altonas einzusetzen. Eine Möglichkeit dazu bestünde zum Beispiel auf dem Gelände nahe der St. Trinitatis-Kirche, wo auf dem Gelände der heutigen ARAL-Tankstell einst das „Alte Rathaus“ von Altona stand. Der historische Stallknecht-Bau wurde im zweiten Weltkrieg weitgehend durch Bomben zerstört und im Gegensatz zur St. Trinitatis-Kirche nicht wieder aufgebaut. Das 1721 fertiggestellte Barockgebäude des Stadtbaumeisters Claus Stallknecht war im ursprünglichen Zentrum des alten Altona schräg gegenüber dem jüdischen Friedhof gelegen und könnte dem Viertel als Leitbau sicher wieder etwas städtisches Flair einhauchen. Dazu hat Markus Delattre eine Initiative gegründet, die wir gern unterstützen.