„…dass die Rekonstruktionsdebatte im Kern eine moderne Architekturdebatte ist.“
Dies scheint eine beachtenswerte Hauptthese der (noch nicht einsehbaren) Dissertation unseres Schatzmeisters Philipp Maaß zu sein. Vor zwei Tagen hat er an der Dresdner Universität seine Arbeit erfolgreich verteidigt, wozu wir ihm von Herzen gratulieren, und er hat uns auch eine Zusammenfassung zur Verfügung gestellt, aus der ich einen Kernsatz zitieren möchte:
„Darum ist die Rekonstruktionsdebatte, anders als viele Autoren behaupten, nur sekundär als eine Identitätssuche in unseren ‚unsicheren Zeiten‘ der Globalisierung und Internationalisierung zu sehen, sondern sie ist in der heutigen Ausprägung das zwangsläufige Spiegelbild jener ‚Moderne‘, die sich von den architektonischen und städtebaulichen Traditionen der Jahrhunderte abwandte und mit der weitgehenden Zerstörung und Ausschlagung des tradierten Bauerbes einherging.“
Solche Thesen bis hin zu einer Infragestellung der Modernität einer Architekturpraxis mit dem „Anspruch nach ausschließlicher Dominanz von Abstraktion und Reduktion“ machen neugierig. Wir wünschen dieser Arbeit, dass sie auf ausgetretenen Meinungspfaden als Stein des Anstoßes wirken und festgefahrene scheinbare Selbstverständlichkeiten im Baubürokraten- und Architektenalltag aufweichen möge.
Die Zusammenfassung: Die moderne Rekonstruktion
Dr. Harald Streck, Vereinsvorsitzender