Am Freitag, dem 30. Juni kam es im Gloria Kulturpalast zu einer Premiere besonderer Art.

Der Regionalverband Südpfalz von Stadtbild Deutschland e.V. erläuterte dort erstmals sein Anliegen und Leitbild in Präsenz vor der Landauer Öffentlichkeit.

Anschließend begrüßte dessen Leiter Mario Albers den renommierten Berliner Architekten Robert Patzschke. Im Auftrag des Vereins hatte dessen Büro Zeichnungen für den neuen Stadtteil Landau Südwest angefertigt. Doch zunächst wurde das Publikum auf eine Reise durch die vergangenen Jahrzehnte und deren Architektur mitgenommen, wobei Herr Patzschke die gestalterische Entwicklung des eigenen Unternehmens und dessen besonderen Stils unter regem Interesse und Staunen der Bürger herausarbeitete.

Insbesondere die bekanntesten Gebäude des Büros, darunter das neue Hotel Adlon am Brandenburger Tor, schlossen die Teilnehmenden für das Anliegen Patzschkes sowie Stadtbild Deutschlands auf, eine Architektur mit Herz und Gesicht zu erschaffen, die der üblichen austauschbaren Langweiligkeit und Tristesse nichtssagender Fassaden entgegengestellt werden könne und müsse.

 

Die schließlich präsentierten Entwürfe für das neue Landauer Stadtviertel stießen auf große Begeisterung. Anstatt steriler Einheitsblöcke im Stil der überkommenen aktuellen Bauweise überzeugte der Stadtbild Deutschland Entwurf, der sich an den Prinzipien der europäischen Stadt ausrichtet, durch Mischnutzung, Kleinteiligkeit, Orientierung an Parzelle und Blockrand sowie durch kommunizierende Erdgeschosszonen, die sich dem Stadtraum öffnen und damit Gewerbe und Fussläufigkeit ermöglichen.

 

Herr Patzschke erklärte die Begriffe Kubatur und Körnung, welche menschlichen Maßstäben entsprechen müssten, um auch mittel- und langfristig zu gefallen. Dies gelinge insbesondere durch eine ansprechende Dach- und Fassadengestaltung.

 

Als zweiten Höhepunkt des Abends präsentierte der Landauer Architekt Joachim Weißmann seine Entwürfe für den Bereich des Universum Kinos und des Stiftsplatzes.

Auch hier war die Zustimmung der Bürger groß und es kamen zahlreiche interessierte Nachfragen.

Ein Landauer erregte sich sichtbar darüber, dass angesichts solch bedeutender Arbeiten für die Stadt Landau, kaum ein Kommunalpolitiker und kein Vertreter des Bauamtes anwesend gewesen seien. Diese Ignoranz wäre nicht hinnehmbar und er verkündete, sich am Folgetag direkt bei der Stadt darüber beschweren zu wollen.

Lt. Mario Albers hatte die Veranstaltung insbesondere das Ziel, den Bürgern und deren politischen Vertretern erstmalig eine echte Alternative für die Gestaltung eines neuen Stadtquartiers vorzuschlagen, um nicht einen „Wohnpark Ebenberg“ 2.0 zu erhalten. Dessen Gesicht erhalte seinen Reiz allein von den historischen Gebäuden dazwischen. Die Neubauten hingegen fügten der Stadt keinen echten ästhetischen Wert hinzu. Der Verein verweist in diesem Zusammenhang auf seine Internetseite: https://verein-stadtbild-deutschland.org, seinen Facebook Auftritt Stadtbild Deutschland RV Südpfalz und seinen Instagram Account stadtbild_suedpfalz. Hier würden weitere Entwürfe veröffentlicht und könnten dort diskutiert werden.

Mario Albers

(Stadtbild Deutschland e.V., RV Südpfalz)